Das Reizdarmsyndrom (IBS) äußert sich in einer Reihe von Verdauungsproblemen wie Schmerzen, Blähungen, Verstopfung oder Durchfall. Es wird geschätzt, dass 10 - 20 % der westlichen Bevölkerung davon betroffen sind. Oft werden zur Behandlung eine Diät oder Probiotika verschrieben, aber auch eine auf den Darm gerichtete Hypnotherapie lindert die Symptome. Es gibt viele Forschungsprojekte, die sich mit der Darmflora beschäftigen, um zu versuchen, die Ursachen von IBS aufzuspüren.
Zum Beispiel, eine Studiengruppe der MedUni Wien um die Internistin und Psychotherapeutin Gabriele Moser (Klinik Gastroenterologie und Hepatologie) zeigte, dass gestresste RDS-Patienten eine sehr ausgeprägte mikrobielle Signatur aufweisen. „Ein Vergleich ausgefüllter Stressfragebögen mit zugehörigen Stuhlproben zeigte einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten bestimmter Darmbakterien und psychischen Belastungen wie Stress, Depressionen und/oder Angstzustände. Dies bestätigt die Bedeutung der sogenannten Darm-Hirn-Achse, die Beziehung zwischen dem Darmmikrobiom und dem Geist."
Aus diesem Grund, Viele Forschungs- und Behandlungsansätze zielen darauf ab, durch probiotische Ernährung (z. B. durch Nahrungsergänzungsmittel) ein optimales Gleichgewicht der Darmflora des Patienten wiederherzustellen. Jedoch, wie die Studiengruppe von Gabriele Moser in einer weiteren Studie herausfand, ein ganzheitliches, Der psychosomatische Ansatz funktioniert noch besser. Zum Beispiel, Patienten, die sich einer Hypnotherapie unterzogen hatten, zeigten eine signifikante Linderung ihrer Symptome, während sich die Zusammensetzung ihrer Darmbakterien durch die Behandlung nicht verändert hatte. "Es müssen tiefergehende Studien durchgeführt werden, um herauszufinden, ob sich auf einer anderen Ebene etwas verändert hat, z.B. bakterieller Stoffwechsel, weil die ursprüngliche Zusammensetzung der Darmflora gleich bleibt."
Bis zu 70 % der behandelten Patienten sprechen positiv auf psychosomatische, ganzheitliche Behandlung des Reizdarmsyndroms mit Hypnotherapie. Bei rein symptomatischen oder probiotischen Ernährungstherapien ist dieser Prozentsatz viel geringer. Laut Gabriele Moser die ganzheitliche Behandlung des Reizdarmsyndroms wird auch in naher Zukunft noch die besten Ergebnisse bringen:„Der Einfluss des Darmmikrobioms auf Psyche und Nervensystem ist ein spannendes Forschungsgebiet. rein biologische Ansätze reichen für die Behandlung von RDS nicht aus, was auch psychosoziale Ansätze erfordert, die für Patienten derzeit viel erfolgreicher sind. Menschen mit schwerem Reizdarmsyndrom leiden häufig unter Traumata oder stehen unter enormem Stress und benötigen eine integrierte psychosomatische Behandlung."