Vor dem Hintergrund der aktuellen Coronavirus-Pandemie der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG, Deutsche Forschungsgemeinschaft) soll eine interdisziplinäre Kommission zur Pandemieforschung einrichten. Die Kommission besteht aus 18 Mitgliedern, die alle Forschungsdisziplinen vertreten, und seine Aufgabe wird es sein, die für die Pandemie- und Epidemieforschung unverzichtbare wissensbasierte Forschung zu stärken, die die Grundlage für nahezu alle translationalen Ansätze bildet. Die Entscheidung zur Einsetzung der Kommission wurde vom Präsidium der DFG getroffen, Deutschlands größte Forschungsförderorganisation und die zentrale Selbstverwaltung der deutschen Wissenschaft.
National und international, Es wurde bereits eine Vielzahl von Forschungs- und Vernetzungsaktivitäten gestartet, um unser Verständnis zu verbessern und uns bei der Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie und ihrer Folgen zu unterstützen. Diese haben einen primär klinischen oder anwendungsorientierten Fokus. Eine wesentliche Ergänzung dazu ist aus unserer Sicht ein Gremium, das sich in dieser Krise auf die Grundlagenforschung konzentriert, nicht nur aus medizinischer und epidemiologischer Sicht, sondern auch aus wirtschaftlicher, ethische, legal, Sozial, psychologische und historische Aspekte. Die neue interdisziplinäre Kommission für Pandemieforschung soll diese Lücke schließen und dazu beitragen, qualitativ hochwertige Forschung zu koordinieren."
Prof. Dr. Katja Becker, DFG-Präsident
Dr. Katja Becker wird die Kommission leiten, nach Bekanntgabe der Entscheidung.
Die neue Kommission soll DFG-geförderte Projekte zur Erforschung von Pandemien und Epidemien unterstützen, einschließlich bestehender Arbeits- und Forschungsprojekte, die als Ergebnis der Ende März von der DFG gestarteten fächerübergreifenden Ausschreibung initiiert wurden, für die bis zum 1. September 2020 Förderanträge gestellt werden können. Die Kommission hat auch die Aufgabe, die gesamte Grundlagenforschungslandschaft in Bezug auf Pandemien und Epidemien zu beobachten und potenzielle Forschungsbedarfe zu identifizieren, ein besonderes Augenmerk auf die inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit und die Stärkung von Synergien.
Wie der DFG-Präsident betonte, sie soll rein wissenschaftsgeleitet und langfristig ausgerichtet sein, und repräsentieren relevante Aktivitäten der DFG innerhalb und außerhalb der Wissenschaft. Bestimmtes, dazu gehört eine enge Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Institutionen und Partnerorganisationen.
Die 18 wissenschaftlichen Mitglieder der Kommission werden für zunächst zwei Jahre berufen. Weitere Experten können an Sitzungen der Kommission teilnehmen oder zu diesen eingeladen werden, um spezielle Fragen zu erörtern.
Nach der Entscheidung des Exekutivausschusses die Mitglieder der Kommission werden derzeit ausgewählt, wobei die Mehrheit bereits ernannt wurde. Die bisher bestätigten Mitglieder sind:
- Professor Dr. Frank Allgöwer, Direktor des Instituts für Systemtheorie und Regelungstechnik der Universität Stuttgart und Vizepräsident der DFG
- Professor Dr. Christian Apfelbacher, Direktor des Instituts für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung der Medizinischen Fakultät des Universitätsklinikums Magdeburg
- Professor Dr. Professor Dr. Cordula Artelt, Direktor des Leibniz-Instituts für Bildungsverläufe und Professor für pädagogische Längsschnittforschung an der Universität Bamberg
- Prof. Dr. Cornelia Betsch, Heisenberg-Professor für Gesundheitskommunikation an der Universität Erfurt
- Privatdozent Dr. Carsten Butsch, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Geographischen Institut der Universität zu Köln und derzeit Vertretungsprofessor für Humangeographie am Geographischen Institut der Universität Heidelberg
- Professor Dr. Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie der Charité - Universitätsmedizin Berlin
- Professorin Dr. Eva Grill, Professor für Epidemiologie am Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie, und Epidemiologie an der LMU München
- Professorin Dr. Susanne Herold, Professor für Infektiöse Lungenerkrankungen an der Universität Gießen und Leiter der Abteilung für Infektiologie am Universitätsklinikum Gießen und Marburg
- Professor Dr. Stefan Liebig, Professor für Soziologie an der Freien Universität Berlin und Direktor des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)
- Professor Dr. Stephan Ludwig, Direktor des Instituts für Molekulare Virologie der Universität Münster
- Professor Dr. Michael Meyer-Hermann, Leiter der Abteilung Systemimmunologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig
- Professor Dr. Jörn Müller-Quade, Inhaber des Lehrstuhls für IT-Sicherheit am Institut für Theoretische Informatik des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT)
- Prof. Dr. Carla Nau, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Campus Lübeck des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein
- Professor Dr. Jonas Schreyögg, Inhaber des Lehrstuhls für Gesundheitsmanagement der Universität Hamburg und Wissenschaftlicher Direktor des Hamburg Center for Health Economics
- Prof. Dr. Britta Siegmund, Direktor der Abteilung für Gastroenterologie, Infektiologie und Rheumatologie an der Charité - Universitätsmedizin Berlin, Vizepräsident der DFG und Vorsitzender der DFG-Senatskommission für zentrale Fragen der klinischen Forschung
- Professorin Dr. Simone Sommer, Direktor des Instituts für Evolutionäre Ökologie und Konservierungsgenomik der Universität Ulm
- Professor Dr. Uwe Volkmann, Professor für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie an der Goethe-Universität Frankfurt
Die erste Sitzung der Kommission soll am 15. Juni stattfinden.